Die letzten Jahre waren für Dieselautos und deren Besitzer nicht leicht. Urteile, Verbote und ein schlechter Ruf hängen dem Dieselauto mittlerweile nach. Doch hier lohnt sich ein genauer Blick, gerade wenn man ein Dieselauto sich anschaffen möchte. Für ein Dieselauto sprechen nämlich auch eine Vielzahl an guten Gründen.

Das Dieselauto im Kreuzfeuer

Einen Stickoxid-Immissionsgrenzwert von 40 Mikrogramm schreibt die Europäische Union vor. Viele Städte können diesen Wert oftmals nicht einreichen. Und der Schuldige für Problem der Verletzung vom Stickoxid-Immissionsgrenzwert war schnell ausgemacht: Das Dieselauto. Eine besondere Wegmarke war hier der 27.02.2018, als das Bundesverwaltungsgericht im sogenannten „Diesel-Urteil“ zum Ergebnis von einem Verkehrsverbot gekommen ist. Betroffen von diesem Verbot sind Kraftfahrzeuge mit Diesel-Motor unterhalb der Norm Euro 6, aber auch Ottomotoren unterhalb der Norm Euro 3. In vielen Städten, von Stuttgart bis Frankfurt am Main reagierte die Politik auf das Urteil und verhängte in ihren Städten oftmals Zonen, in denen ein Fahrverbot von diesen Fahrzeugen herrschen, die vom Urteil betroffen waren. Wie groß die Tragweite von diesem Fahrverbot ist, zeigen die Zulassungszahlen. Alleine bei Neuwagen entschieden sich 2015 Käufer beim Autokauf noch für einen Diesel. Deutschland war über Jahrzehnte das „Diesel-Land“. Und das auch mit guten Gründen und diese Gründe, haben auch heute oftmals noch nicht ihre Gültigkeit verloren.

Gründe die für Dieselautos sprechen

Wenn es um die Gründe geht, warum sich viele Menschen lange für ein Dieselauto entschieden haben, so waren es die Kosten. Im Vergleich zu einem Benziner, ist ein Dieselauto günstig. Das gilt bei einem Dieselauto vor allem an der Zapfsäule. Hier kann man gegenüber Benzin Geld sparen. Wenngleich auch die Kosten für den Diesel seit Jahren leicht steigt. Trotzdem ist der Diesel hier bei den Kosten, gerade für Vielfahrer sehr attraktiv. Da man so bei der Fortbewegung Kosten sparen kann. Keinen finanziellen Nachteil hat man bei einem Dieselauto, wenn es um die Kraftfahrzeugsteuer geht. Diese ist deutlich teurer als bei einem Benzin. Für ein Dieselauto spricht aber auch die Technik. Grundsätzlich hat der Diesel wesentlich mehr Energie und das macht sich natürlich auch bei der Motorleistung entsprechend bemerkbar. Durch die bessere Energie vom Diesel, hat man auch einen geringeren Bedarf an Diesel. Was sich hier nicht nur bei der Häufigkeit vom Tanken bemerkbar macht, sondern auch bei den Kosten. Natürlich stellt sich aber auch immer die Frage nach der Umweltfreundlichkeit von einem solchen Auto. Grundsätzlich kommt es hier darauf an, von was von einem Modell man redet. Gerade ältere Dieselautos haben einen hohen Ausstoß von Schadstoffpartikeln, hier vor allem der Stickoxide. Nur in einem Punkt kann der Diesel überzeugen, im Vergleich zu einem Benziner stößt er weniger CO² aus. Generell ist ein Benziner aber umweltfreundlicher, wenn man diesen direkt mit einem älteren Diesel vergleicht.

Kein Ausstoß von Stickoxiden mehr

Gerade da man ein Dieselauto heute nicht pauschal als umweltschädlich bezeichnen kann, kann sich auch heute noch der Kauf von einem Diesel lohnen. Gerade weil es hier bei den neueren Dieselmodellen, deutliche Fortschritte in Sachen Umweltschutz gibt. Bei einem modernen Dieselauto hat man heute die Problematik mit den Stickstoffoxiden nicht mehr. Zu verdanken ist das im wesentlichen dem Umstand vom sogenannten SCR-Filter. Das SCR steht hierbei für „selektiv katalysierende Reduktion“. Gerade dieser Filter sorgt dafür, dass es nicht zu einem Ausstoß von schädlichen Partikel in die Umwelt kommt. Wobei der SCR-Filter hier noch einen positiven Effekt hat, er verhindert nicht nur den Ausstoß von Stickoxiden, sondern verringert auch noch andere Ausstöße wie von Kohlendioxid. Hier hat man eine Reduzierung von teilweise bis zu sieben Prozent durch den Filter. Gerade durch diese technischen Eigenschaften beim Auto, darf man natürlich mit einem solchen Diesel auch in Städte oder in Zonen einfahren, in denen sonst ein Fahrverbot herrscht. Zur Ehrlichkeit gehört aber auch, die neue Technik beim Diesel hat ihren Preis. Der SCR Filter braucht um effektiv arbeiten zu können, eine hohe Temperatur. Diese liegt bei 200 Grad und wird nur dadurch erreicht, in dem der SCR Filter sich unmittelbar am Motor befindet. Um das technisch umsetzen zu können, mussten die Hersteller viele Änderungen im Motorraum vornehmen und genau diese Änderungen, haben neben ihrem Filter auch einen Preis. So sind Neuwagen mit dieser modernen Technik auch teurer in der Anschaffung. Wobei man einen SCR Filter nicht nur bei Neuwagen finden kann, auch ältere Dieselmodelle kann man mit einem SCR Filter nachrüsten. Beim Nachrüsten muss man aber beachten, hier gibt es je nach Alter vom Diesel auch Einschränkungen bei der Umsetzung.

Wenn man heute mit dem Gedanken von einem Dieselauto spielt, so macht hier in der Regel nur die Anschaffung einen Sinn, wenn ein SCR Filter verbaut ist. Nur dann ist man von eventuellen Einschränkungen, wenn es um Fahrverbote geht, nicht betroffen. Vorteile wie die Energieleistung vom Diesel, aber auch die Kosten für den Kraftstoff sind immer noch vorhanden. Letztlich hat der Diesel an Attraktivität nicht verloren.